Reisetagebuch 1997 -Route66
14. August 1997 (Chicago)
Nach einem langen Flug mit vielen Verspätungen sind wir endlich in
Chicago/IL (USA). Das Hotel
ist gut, das Wetter weniger. Wir haben Glück, wir können unsere Motorräder heute noch abholen.
Die Motorräder sind ohne Probleme angekommen. Außer dem Wörterbuch haben wir noch unsere
Versicherungspolicen vergessen. Also rufen wir Christa zu Hause in Berlin um Mitternacht
(Ortszeit). Sie schickt sie per Fax und Post zu Maryanne. Mal sehen was morgen alles los ist.
15. August 1997 (Chicago)
Wow, der Duschkopf hat 6 verschieden Massagestrahlen. Cool. Ich fühle mich wie Homer Simpson,
die unwichtigen Dinge im Leben erfreuen mich. Heute waren wir in Chicago, da es am Morgen nach
Regen aussah, haben wir ein Auto gemietet.
Die Stadt haben wir zu Fuß erkundet. Ziemlich anstrengend. (Sears Towers/ Buckingham Fountain/ Navy Pier/Downtown). Als Fußgänger, der während der Arbeitszeit durch die Straßen spaziert, ist man fast ein Hindernis für die anderen. Es herrscht ein geschäftiges Treiben, alle laufen ziemlich schnell. Morgen geht es los. Wir haben jetzt ja auch unsere Versicherungspolicen. Zwar steht da eine falsche Nummer auf dem Zettel, aber wen kümmert das?!? Hoffentlich wird das Wetter morgen besser.
16.August 1997 (Chicago - Normal)
Jetzt geht's los. Mal eben noch gefrühstückt und dann rauf auf die Böcke. Apropos Frühstück,
tja, so etwas wie Toast oder Brötchen mit Butter und Marmelade kennen die hier ja nicht, also
gibt's entweder nur Pancakes mit Ahornsirup, Eier und Schinken oder in Butter gebratene
Toastscheiben.
Zuerst mal zur Tankstelle, hier gibt es schon das erste Problem: wie und was tankt man? Uns
wird geholfen und die ersten Leute erkennen uns schon als Deutsche.
In Chicago Adams St/Michigan Ave geht es los. Ich übersehe natürlich gleich das erste Schild!
Also kehren wir um und, ja, jetzt habe ich es auch gesehen.
Diese Schilder begleiten uns jetzt
hoffentlich entlang der Route, denn das macht die Sache um einiges leichter.
Nachdem wir Chicago verlassen haben fahren wir schon auf Strecken, die für die USA irgendwie
typisch sind. Schnurgerade endlose Strassen. Gegen 17 Uhr kommen wir in Bloomington an. Als
erstes stellen wir fest, dass wir beide einen Sonnenbrand haben. Ich an beiden Händen und
Josi auf der Nase. Also kaufen wir Sonnencreme und Aftersun. Als nächstes stellen wir fest,
dass meine Kette gefettet werden muss. Wo bekommt man nun am Samstag kurz vor 20 Uhr noch
Kettenfett her?!?
Auf der Tankstelle nicht. Aber in einem Autozubehörladen bekommen wir endlich was. So, der
1. Tag neigt sich dem Ende.
17. August 1997 (Normal - Hamel)
Es regnet, na toll. Aber wir fahren trotzdem weiter.
Heute haben wir auch vor etwas anzusehen.
Das Geburtshaus und Grab von Abraham Lincoln in Springfield. Am Grab angekommen, man fährt
natürlich auch auf den Friedhof mit dem Auto bis zum Grab, stellen wir uns erstmal die Frage
was so besonders war an
Abe Lincoln
. Keine Ahnung. Darum kümmern wir uns, wenn wir in "good old germany" sind.
Nach Springfield fahren wir zum ersten Mal auf Abschnitten der 66, die so aussehen, wie ich
sie mir vorgestellt habe; besseres Kopfsteinpflaster. Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen.
Wir kommen nach Hamel. Direkt an der Interstate steht ein Motel mit Restaurant. Hier wird
übernachtet und gegessen.
Im Restaurant ist es richtig lustig. Eine Bedienung kann gar nicht mehr aufhören mit quatschen.
Aber es ist interessant und lustig.
Gute Nacht.
18. August 1997 (Hamel - St. Louis)
Heute sind wird auf nach St. Louis.
Ich glaube es war ein Fehler erst durch die Stadt zu
fahren, das Gepäck ins Hotel zu legen und dann nochmals in die Stadt zu fahren. Auf dem
Weg in die Stadt haben wir wie versprochen "Venice" umfahren. Tja, leider muss es mehrere
Ecken in St. Louis geben, die man meiden sollte. Jedenfalls sind wir durch so eine Ecke
gefahren. Aber uns geht es gut. Von der
Gateway Arch
hat man einen super Rundblick. Leider
war es ein wenig bewölkt. Entweder wir waren in der falschen Ecke oder in St. Louis ist
ab 17:30 nix mehr los. Jedenfalls waren die Straßen leergefegt. Gar gruselig. Abends sind
wir in ein chinesisches Restaurant gegangen. Dort gab's ein All-You-Can-Eat Buffet. Man
stelle sich ein Buffet vor, das 20 Meter lang ist und an dem es nur chinesische Speisen
gibt. Mmmmmh, lecker. Mir hat es das Garlic Chicken angetan. Das Rindfleisch hier hat
noch mehr Weichmacher als bei uns intus! Es zerfällt förmlich auf der Gabel.
Danach haben wir erstmal 10 (in Worten: zehn) Postkarten geschrieben. Aua, mir tut die
Hand weh.
Jetzt gehen wir erstmal in unserem Luxushotel inklusive Frühstück ins Bett.
19. August 1997 (St. Louis - St. James)
Iiiiih, es regnet mal wieder, aber nicht so irgendwie wenig, nö, so irgendwie richtig
doll!!! Eigentlich wollten wir nur aus unserer Nobelherberge raus und rüber zu Motel6,
aber dann haben wir uns doch entschieden weiterzufahren. Die Entscheidung war nicht verkehrt.
An der Meramec Caverns angekommen
hatte es schon lange aufgehört zu regnen. Die Höhlen
waren wirklich toll, und als wir wieder draußen waren, war alles schon wieder trocken und
die Sonne schien. Komisch, niemand glaubt uns, dass wir mit dem Motorrad nach L.A. fahren
wollen. Tja, dann glaubt es eben nicht.
Heute hatten wir zwei unheimliche Begegnungen 3. Art, naja, eigentlich zwei unheimliche
Begegnungen der polizeilichen Art, uhm … eigentlich zwei nette Begegnungen der polizeilichen
Art.
In Cuba hat ein Polizist
Interesse an Josis Transalp kundgetan. Die Maschine hat ihm
so gut gefallen, dass er es für wichtiger hielt mit uns zu quatschen, als einem Einsatz
nachzugehen.
Er erzählte uns von Joan, die vor kurzem von einem 15tägigen Aufenthalt mit
den Pfadfindern aus Deutschland zurückkam. Wir haben uns mit ihr unterhalten. Es war
richtig lustig. Als kleines Andenken hat sie uns sogar zwei limitierte und handgemachte
Route66 Aufnäher mitgegeben.
Als Entschädigung haben wir ihren dt. Münzsatz mit einem 5 DM
Stück vervollständigt. Es war wirklich lustig.
Auf dem Weg ins nächste Dorf … uhm … in die nächste Stadt haben wir angehalten um ein paar
Bilder zu machen.
Ein vorbeifahrender Polizist hielt an und fragte uns, ob wir Hilfe
brauchen. Tja, so sind sie die Officers.
Unser Tagesziel Lebanon haben wir leider nicht erreicht. Naja, morgen ist auch noch ein Tag.
20. August 1997 (St. James - Carthage)
Wie sollen wir diesen Rückstand nur wieder aufholen?
Mit Frühstück sieht es heute erstmal schlecht aus, aber wir haben doch noch etwas bekommen.
Mittlerweile ist uns klar geworden, warum wir uns zu Beginn in Missouri verfahren haben.
Hier wurden nur an den originalen Abschnitten der alten 66 Straßenschilder aufgestellt. Wie
man jedoch zu diesen Abschnitten gelangt oder ob die Abschnitte irgendwo abzweigen, wird
nicht angezeigt. Auch heute hatten wir dieses Problem. Wir mussten einen Fluss überqueren.
Meine Karte zeigte einen Übergang. Nun gut, zu erst probieren wir die nördliche
Straße. Fehlanzeige, kurz vor dem Fluss, Sackgasse. Also zurück. Südliche Straße. Hier kommen
wir weiter. Bis zum Fluss, Sackgasse. Also wieder zurück und nun endgültig über die
Interstate.
In Marshfield steht ein
Replikat des
Hubble-Teleskop, denn Herr Hubble ist hier
in Marshfield geboren.
Hinter Springfield geht es auf eine schnurgerade Strecke. Es sind
zwar nur 40km bis zu unserem Ziel, aber kam mir vor wie 100km. Ziemlich einschläfernd diese
Art von Strassen.
Ah, ich habe vergessen, dass wir heute auf eine Tankstelle waren, auf der es so eine Schnur
auf dem Boden gab, die anfängt zu klingeln, wenn man darüber fährt. Faszinierend.
Heute Abend habe ich mit Maryanne telefoniert. Sie hat sich riesig gefreut. Und freut sich
schon darauf, dass wir uns bald treffen.
Wichtige Anmerkung: Heute haben wir 3 Mal die
"Brady-Family" gesehen. Übrigens
die Star Wars
Special Edition Trilogie gibt es hier ab nächster Woche auf Video.
21. August. 1997 (Carthage - Claremore)
Heute haben wir das schwerste Stück unserer Route vor uns. Wir haben uns für heute vorgenommen
einen ganzen Bundesstaat zu durchqueren. Nur die 13,2 Meilen durch
Kansas haben wir mit
Leichtigkeit geschafft.
Wir hatten sogar eine kostenlose private Führung mit einer netten Dame, die bis jetzt alles miterlebt hat, was um das Theater herum geschah. Von der Inbetriebnahme über den Umbau bis jetzt zur Renovierung. Sie hatte viel zu erzählen und es war sehr interessant. Zurzeit wird versucht das ganze Theater wieder in den Urzustand zu bringen, nachdem ein großer Filmproduzent für kurze Zeit ein Kino daraus machte und das Innenleben verkaufte.
Anschließend waren wir in einem Antiquitätenladen und auch hier hatten wir eine nette Unterhaltung mit dem Eigentümer.
In Claremore übernachten wir heute im Claremore Motor Inn. Josi hat mit dem indischen Officemenschen ein wenig gehandelt. Es hat sogar geklappt.
Hey, wird haben hier in Claremore auch einen Adapterstecker für unsere Geräte gefunden. Ich habe ja den alten in unserer Nobelherberge vergessen. Gegessen haben wir hier im Restaurant, das "The Pits" heißt und im Route-Führer drin steht. Es hat gut geschmeckt. Alles wurde über offenem Feuer zubereitet. Dementsprechend haben wir danach gestunken.
22. August. 1997 (Claremore - Stroud)
Bevor wir weiter auf der Route gefahren sind, sind wir erst zum Geburtshaus von
Will Rogers gefahren.
Wir wissen zwar nicht so genau, wer das war, aber er ist hier unheimlich
bekannt und beliebt, also sind wir auch mal hin. Das Haus war zwar nichts besonderes, aber
trotzdem ein hübscher Abstecher. Weiter ging es nach
Catoosa, wo der lustige
"Blaue Wal"
im Wasser steht.
Kurz vor Catoosa stand ein Radarwagen von der Polizei. Warum der dort stand
ist uns jedoch ein Rätsle. Er stand auf offener Strecke mit Blaulicht an und sichtbarem
Radarmesser!?!?!? Egal.
In Tulsa haben wir uns
mal wieder verfahren. Sonst war hier nicht viel los. Unsere Ziel war
hinter Stroud. Dort steht das
Rock Cafe
- nicht zu verwechseln mit dem Hard Rock Cafe -
welches aus den Steinen errichtet wurde, die beim Bau der Route66 weggeschafft wurden.
Vor Stroud haben wir das Unmögliche entdeckt. Jetzt sind wir davon überzeugt. Wir sind auf
diesem Planeten nicht allein. Wir haben den ausgeschilderten UFO-Parkplatz gefunden, leider
keine UFOs.
Im Einkaufszentrum von Stroud hat Josi sich einen Rucksack gekauft. Natürlich nicht ohne zu
handeln. Und siehe da, er hat es wieder geschafft.
Heute übernachten wir schon wieder in einem Motel, in dem ein Inder das Sagen hat. Irgendwie
kann ich nicht so richtig mit denen. Bis jetzt waren die "very nice room" nicht so very
nice. Und außerdem kosten die Motels immer etwas mit 3 im Preis. Bei den Indern gibt's
kein TH nur ein T!
23. August 1997 (Stroud - Oklahoma City)
Heute geht's auf nach OKC und morgen treffen wird Maryanne.
Von Stroud bis hier her war es gar nicht weit. In OKC haben wir uns diesmal nicht verfahren. Wir
sind erst mal los ein Motel suchen. Dabei hatten wir die Wahl zwischen 3 Motels mit "nice
indish room" und einem Motel 8. Ich brauch
wahrscheinlich nicht zu erwähnen, dass wir letzteres vorgezogen haben.
In OKC haben wir heute den ersten Honda-Motorradladen entdeckt. Hier sind alle Motorräder
verdammt billig. Eine XX für nur 10000$, eine CBR 600 für nur 5000$. Es gab sogar mein Motorrad,
naja, die US-Version, anderer Tank, Trommelbremse, billige Felgen.
Wir waren in der
National Cowboy Hall of Fame,
abgesehen von zu vielen Bildern einigermaßen
interessant. Anschließend waren wir an d Stelle, an der das Gebäude hier in OKC vor ein paar
Jahren ausgebombt wurde. Es war schon ein wenig traurig, die vielen Notizen mit Nachrufen
etc.. Besonders hart hat sich ein Zettel angehört, auf dem stand, dass
ein Kind das bei dem
Anschlag umkam, am Tag vor dem Anschlag seinen 1. Geburtstag hatte. Ziemlich hart.
In Bricktown, einem ehemaligen Lagerbezirk, haben wir dann gegessen. Das Restaurant war richtig
toll und der Ober war ziemlich lustig. Er hatte eine richtig lustige Art mit den Gästen
umzugehen. Im Motel angekommen habe ich erst mal Maryanne angerufen und einen Zeitpunkt
ausgemacht an dem wir uns treffen. Also, morgen um 13 Uhr ist es dann soweit.
24. August 1997 (Oklahoma City)
Heute waren wir bei Maryanne. Gestern hat sie mir am Telefon beschrieben wie man zu ihr
hinkommt. Natürlich sind wir erstmal ein Haus weiter gefahren. Aber die Leute dort
haben uns nett zu gewunken und uns ein Haus zurück geschickt. Ich frage mich, ob
irgendwer in der Nachbarschaft nicht wusste, dass wir heute kommen!?!? Naja, egal. Maryanne
hat sich riesig gefreut. Wir haben uns erstmal ganz gut unterhalten. Wir heißt: Maryanne
und ihre Freundin Lorraine (ich bin mit jetzt nicht mehr sicher, ob ich es richtig
geschrieben habe, aber sie hatte es mit gesagt.). Da Maryanne nicht gehen konnte, sind wir
mit ihr nicht Essen gegangen. Maryanne hat Buffalo-Wings gemacht. Die waren sehr gut, dazu
gab es zwei verschiedenen Sorten Käsecreme und verschieden Sorten Chips. Nach dem Essen
hat Maryanne ihren Dackel Trudy aus dem "Jail" gelassen. Sie war total wild, aber beruhigte
sich nachdem sie uns beschnuppert hat. Wir haben uns über Gott und die Welt
unterhalten. Nachdem wir verzweifelt versucht haben Lorraine deutsch beizubringen, haben wir
Christa im Internet getroffen. Nach einer kurzen Unterhaltung online, sind Maryanne's
Nachbarn gekommen, sie wollten uns natürlich auch kennen lernen. Wir hatten total viel
Spaß. Keiner von Ihnen konnte jedoch glauben, dass ich einen Teil von meinem Englisch von
"Beavis and Butt-Head" habe. Für morgen wurde uns erstmal erklärt, wo - und das ist das
wichtigste - ich die Star Wars Trilogie her bekommen, wie wir zum
Garth Brooks Blvd. Kommen
und wie es so war als Garth ein Star wurde. Lorraine, die Garth nicht leiden kann, hat
während seines Durchbruchs mit seinem Vater zusammen gearbeitet.
Gegen 21 Uhr sind wir dann gegangen. Maryanne sah zwar so gesundheitlich ganz gut aus, aber
ihre Freunde haben uns gesagt, dass es schon mal besser war. Aber trotzdem sind alle
optimistisch, besonders ihr Arzt.
Ach, übrigens Maryanne wird von allen nur "Sarge" genannt. Nun ja, sie war (oder ist) ja
Sergant in der US Army.
Heute war ein toller Tag.
25. August 1997 (Oklahoma City - Elk City)
Auf geht's, nach einem ruhigen Tag in OKC ging es heute wieder weiter. Als erstes haben wir
gleich wieder in Yukon halt gemacht. Ich musste ja schließlich ein paar Bilder für Susi
machen.
Als nächstes stand Ft. Reno auf
dem Plan. Dieses Fort wurde 1874 errichtet für den Civil
War und im WWII genutzt als Gefängnis für Kriegsgefangene. Wir hatten mal wieder Glück
und eine Privatführung. Gastgeber war Charlie Beecham. Das besondere an ihm??? Er hat
bei der
Luftbrücke nach Berlin
mitgemacht. Er flog Kohle und Werkzeuge nach Berlin. Er
hatte viel zu erzählen. Unser nächstes Ziel ist
Clinton gewesen. Auf dem
Weg dorthin
haben wir uns mal wieder verfahren. Aber diesmal nur, weil wir uns nach den Route66
Schildern gerichtet haben. Verlasse Dich auf die Beschilderung und Du bist verlassen. In
Clinton haben wir uns das Route66-Museum
angesehen. Es gab einem ein paar Einblicke in
die Geschichte der Route66. Da uns knapp 120km nicht genug waren, sind wir weiter bis
nach Elk City. Gerade lassen wir den Tag mit Fernsehen ohne Fernbedienung ausklingen. Man
wird leider nicht müde; zuviel Bewegung.
26. August 1997 (Elk-City - Amarillo)
Heute haben wir mal wieder etwas mehr gefahren als geplant. Wir sind durch bis nach
Amarillo.
Natürlich haben wir uns zwischendurch auch mal wieder verfahren. Zu sehen
gab es heute nicht besonders viel. In Elk-City steht eins der
höchsten Öl-Rigs und in
Erick
haben wir den 100. Längengrad überquert. Leider war dieser nicht kenntlich gemacht. Naja,
vielleicht haben wir ihn auch einfach nur übersehen. Heute sind wird auch mal wieder
diese besonders anspruchsvollen Highways entlang gefahren. Schnurgerade. Kilometerweit.
27. August 1997 (Amarillo - Tucumcari)
Heute standen zwei Höhepunkte auf dem Programm, erstens haben wir die Hälfte der Route66
hinter uns gebracht und als zweites Stand eine Zeitreise auf dem Plan. Eigentlich hätte
ich mit die Mitte der Route
etwas ausgefallener vorgestellt. Irgendwie viele
Hinweisschilder, aber da war nichts außer einem mehr oder weniger offiziellen Schild
und
ein paar Aufklebern an einem Cafe, das direkt auf der Hälft steht. Naja, wir haben dort
trotzdem erstmal angehalten. Als nächstes war die Zeitreise dran. Auch nicht all zu
aufregend. Bei etwa 100km/h haben wir mal so eben eine Stunde gut gemacht. Danach waren
wir auch schon in New Mexico. Der Streckenführer hat als nächstes
Glenrio erwähnt.
Der Ort war auch auf meiner Karte verzeichnet, als Stadt!!
Tja, leider war da nicht sehr viel
als ein paar verlassenen Häusern. Als nächstes sind wir dann auf der 66 Richtung
San Jon.
Tja, auch hier gab es eine kleine große Überraschung. Die Route war nichts weiter
als ein staubiger Feldweg und die zweite inklusive Überraschung, uns ging so langsam das
Benzin aus und weit und breit nichts als endlose Weiten, weiter nichts. Naja, jedenfalls
haben wir es gerade so noch zur Tankstelle geschafft, aber wahrscheinlich sind wir nur
noch auf einem Benzindampf-Luft-Gemisch gefahren. Josi ist schon knapp 30km auf Reserve
gefahren und bei mir war der Benzinhahn "sowieso" schon auf Reserve. Im Ernstfall hätte es
mich also so richtig überrascht.
Jetzt sind wir aber in Tucumcari angekommen. Wir sind mal wieder in einem Motel ohne Fernbedienung und zusätzlich verliert der Fernseher nach einiger Zeit die Farbe. Ich fühle mich hier so richtig wie in der Zukunft. In den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Für morgen haben wir beschlossen nicht Richtung Santa Fe zu fahren, sondern über Fort Sumner, wo das Grab von Billy the Kid ist, nach Santa Rosa. Also morgen geht's in den Wilden Westen. Yippie!!